RASA – Rowe-Ackermann Schmidt Astrograph

RASA steht für Rowe-Ackermann Schmidt Astrograph – ein extrem lichtstarkes Spiegelteleskop-System, das speziell für die schnelle und großflächige Astrofotografie entwickelt wurde. Es basiert auf dem optischen Prinzip des Schmidt-Cassegrain-Teleskops (SCT), wurde aber für die Fotografie optimiert: mit einem Korrektor an der Frontlinse und einem f/2-Design, das extrem kurze Belichtungszeiten ermöglicht.

Hinter dem Namen steht der Hersteller Celestron, der mit dem RASA eine eigene Klasse von Teleskopen geschaffen hat: ultraschnelle Astrographen, bei denen die Kamera direkt vor der Optik montiert wird – dort, wo bei SCTs der Fangspiegel sitzt.


Optisches Design und Besonderheiten


Vorteile des RASA-Designs (Bullet Points)


Vergleich: RASA vs. klassische Systeme

Merkmal RASA Newton f/4 APO-Refraktor + Reducer
Öffnungsverhältnis f/2 f/4 f/5–f/6 (mit 0.8× → ~f/4)
Kamera-Montage Vor der Optik Hinten Hinten
Bildfeld Sehr groß Groß Variabel
Flattener nötig Nein Ja (Komakorrektor) Ja (außer Petzval)
Farbfehler Keine Keine Möglich (bei Non-APO)
Sensorgröße kompatibel APS-C / FF / teilweise MFT APS-C / FF APS-C / FF
Fokusstabilität Thermisch empfindlich Mittel Sehr stabil (bei Triplet)
Geeignet für Deep-Sky, RGB, Surveys Deep-Sky, Schmalband Allround

Aktuelle RASA-Modelle von Celestron

Modell Öffnung / Brennweite Bildkreis geeignet für
RASA 8″ 203 mm / 400 mm APS-C, kleine OSC-Kameras
RASA 11″ 279 mm / 620 mm Vollformat (FF)
RASA 14″ 356 mm / 790 mm Großformat, Survey-Teleskope

Praktische Hinweise


FAQ – Häufige Fragen

Ist ein RASA für Einsteiger geeignet?
→ Ja und nein. Technisch einfach zu nutzen, aber erfordert saubere Justage, gutes Zubehör und elektronische Fokussierung. Für ambitionierte Einsteiger geeignet.

Kann ich durch ein RASA auch visuell beobachten?
→ Nein – RASA ist ein reiner Astrograph. Kein Okularbetrieb möglich, da Fokus vor dem Tubus liegt.

Welche Kameras funktionieren mit dem RASA?
Farbsensoren mit kleinem bis mittlerem Formfaktor (APS-C / FF) sind optimal. Monokameras mit Filterrad erfordern Sonderlösungen wegen Bauraum.

Wie justiere ich ein RASA?
→ Ähnlich wie ein Newton: Kollimation des Hauptspiegels. Viele Modelle haben werkseitige Vorkollimation. Tools wie Farpoint Laser Collimator helfen.

Welche Filter sind geeignet bei f/2?
→ Nur spezielle f/2-optimierte Filter! Normale Schmalbandfilter (7–12 nm) verlagern ihre Zentralwellenlänge und führen zu Farbstichen. → Achte auf „f/2-optimized“.


Fazit

Der RASA ist eine bahnbrechende Optik für Astrofotograf*innen, die mit maximaler Lichtausbeute und extrem kurzer Belichtungszeit arbeiten möchten. Sein f/2-System bietet herausragende Leistung für Weitfeldaufnahmen, Surveys und RGB-Astrofotografie – besonders mit modernen One-Shot-Color-Kameras. Wer auf visuelle Nutzung verzichten kann und ein effizientes Imaging-System mit riesigem Bildfeld und minimalem Zubehörbedarf sucht, findet im RASA einen leistungsstarken Partner.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert