Subframes sind die einzelnen Belichtungen, aus denen ein gestacktes Astrofoto zusammengesetzt wird. Sie bilden das Rohmaterial der Deep-Sky-Astrofotografie. Ein Subframe ist also eine einzelne Aufnahme – typischerweise zwischen 30 Sekunden und mehreren Minuten lang –, die noch nicht bearbeitet, gestretcht oder kombiniert wurde.

In der digitalen Astrofotografie entstehen fertige Bilder nicht aus einem einzigen Foto, sondern aus Dutzenden bis Hunderten von Subframes, die nachträglich kalibriert, ausgerichtet (Star Alignment) und gestackt werden. Erst durch die Kombination vieler Subframes verbessert sich das Signal-Rausch-Verhältnis und damit die Bildqualität entscheidend.


Eigenschaften von Subframes

Subframes liegen meist im FITS- oder RAW-Format vor und sind linear, also noch nicht in Helligkeit oder Farbe angepasst. Sie enthalten sowohl das erwünschte Signal vom Objekt (z. B. Nebel, Galaxie, Sternhaufen) als auch Störungen, wie:

Die Qualität eines gestackten Bildes hängt maßgeblich davon ab, wie gut die verwendeten Subframes sind.


Rolle im Workflow

Subframes sind der zentrale Ausgangspunkt in der Preprocessing-Phase. Der typische Bearbeitungsablauf sieht so aus:

  1. Aufnahme von Subframes – mit stabiler Nachführung und Belichtung

  2. Kalibrierung – durch Darks, Flats und Bias

  3. Star Alignment – Ausrichtung der Subframes auf gemeinsame Sterne

  4. Stacking – Kombination zu einem Masterbild (Light Stack)

  5. Weiterbearbeitung: Stretching, Farbkorrektur, Rauschreduktion etc.

✅ Je mehr gute Subframes aufgenommen werden, desto besser wird das Endergebnis
✅ Mit Dithering, Guiding und Kühlung lässt sich die Qualität deutlich steigern
✅ Subframes können auch mit unterschiedlichen Filtern aufgenommen werden (RGB, Luminanz, Ha, OIII, SII)


Qualität von Subframes bewerten

Nicht jedes Subframe ist gleich brauchbar. Viele Programme bieten eine automatische Bewertung anhand verschiedener Parameter:

✅ FWHM (Schärfe der Sterne)
✅ Eccentricity (Rundheit der Sterne)
✅ SNR (Signal-Rausch-Verhältnis)
✅ Hintergrundrauschen
✅ Anzahl der Sterne (Erkennungsrate)

Programme wie PixInsight, Siril, DeepSkyStacker oder ASTAP helfen dabei, minderwertige Subframes auszusortieren, bevor das Stacking erfolgt.


Vorteile vieler Subframes

✅ Höheres Signal-Rausch-Verhältnis durch Mittelung
✅ Fehlerquellen wie Rauschen oder Satellitenspuren lassen sich herausrechnen
✅ Bessere Dynamik bei HDR-Bearbeitung
✅ Flexible Anpassung: Kombination aus mehreren Nächten, Sessions oder Filtern
✅ Grundlage für spezielle Techniken wie Drizzle, RGB-Integration oder Mosaik-Stacking


Mögliche Probleme

❌ Unguided Subframes zeigen Sternverzerrungen (Striche statt Punkte)
❌ Temperaturschwankungen ohne Kühlung erzeugen ungleichmäßiges Rauschen
❌ Schlechte Fokussierung macht Subframes unbrauchbar
❌ Hohe Luftfeuchtigkeit oder Seeing verschlechtern Details
❌ Über- oder Unterbelichtung reduziert den Dynamikbereich


FAQ – Häufige Fragen

Wie viele Subframes brauche ich für ein gutes Bild?
Es kommt auf Objekt, Himmel und Kamera an. In der Regel reichen 30 bis 100+ Subframes für Deep-Sky. Je mehr, desto besser – aber Qualität geht vor Quantität.

Wie lang sollte ein Subframe belichtet sein?
Das hängt vom Himmel (Bortle-Skala), der Kamera und dem Objekt ab. Typisch sind 30 Sekunden bis 5 Minuten. Schmalband kann auch 10+ Minuten benötigen.

Kann ich Subframes aus verschiedenen Nächten kombinieren?
✅ Ja – bei gleichen Aufnahmebedingungen (Fokus, Rotation, Belichtung, Filter) ist das problemlos möglich. Alignment und Kalibrierung sind Pflicht.

Was passiert mit schlechten Subframes?
❌ Sie sollten entfernt werden – sonst verschlechtern sie das Endbild. Tools mit Subframe-Weighting oder automatischem Ausschluss helfen beim Aussortieren.

Was ist der Unterschied zu Light Frames?
„Subframe“ und „Light Frame“ werden oft synonym verwendet. Der Begriff Subframe wird jedoch häufiger im Kontext von Stacking und Qualitätssortierung verwendet, Light Frame eher bei der Kalibrierung (z. B. Light + Darks + Flats).


Fazit

Subframes sind das Fundament jedes hochwertigen Astrofotos. Sie bilden die Rohdaten, die nach Kalibrierung und Alignment zum finalen Bild kombiniert werden. Wer die Aufnahmequalität seiner Subframes gezielt optimiert – durch Fokus, Belichtung, Guiding und Kühlung –, schafft die beste Grundlage für ein starkes Endergebnis. Gute Subframes = gutes Bild. Schlechte Subframes = verschenktes Potenzial.