Was ist Aberration in der Astrofotografie?
Aberration ist ein Sammelbegriff für verschiedene optische Bildfehler, die in der Astrofotografie auftreten können. Sie entstehen durch Unvollkommenheiten in optischen Systemen wie Teleskopen oder Kameraobjektiven. Diese Fehler führen dazu, dass Sterne und andere Himmelsobjekte verzerrt oder unscharf erscheinen, was die Bildqualität erheblich beeinträchtigen kann. Es gibt verschiedene Arten der Aberration, die jeweils unterschiedliche Ursachen haben und unterschiedlich korrigiert werden müssen.
Zu den häufigsten Aberrationen in der Astrofotografie gehören die chromatische Aberration, die sphärische Aberration, die komatische Aberration (Koma) und der Astigmatismus. Besonders in der Deep-Sky-Fotografie und bei Weitwinkelaufnahmen spielen diese Faktoren eine große Rolle.
Welche Arten von Aberration gibt es?
- Chromatische Aberration – Ein Farbfehler, der auftritt, wenn verschiedene Wellenlängen des Lichts unterschiedlich stark gebrochen werden. Dies führt zu unscharfen Farbsäumen um helle Objekte, insbesondere in Refraktoren mit minderwertigen Linsen. Apochromatische (APO) Linsen oder spezielle Korrekturfilter helfen, diesen Effekt zu minimieren.
- Sphärische Aberration – Entsteht, wenn Lichtstrahlen, die durch die Randbereiche einer Linse oder eines Spiegels gehen, anders fokussiert werden als Lichtstrahlen in der Mitte. Das Ergebnis ist ein unscharfes Bild, das durch asphärische Linsen oder speziell designte Spiegel korrigiert werden kann.
- Komatische Aberration (Koma) – Verursacht eine sternförmige Verzerrung von Objekten, besonders in den Bildecken. Dies kommt häufig bei Newton-Reflektoren mit schnellen Öffnungsverhältnissen vor. Ein Koma-Korrektor kann diesen Fehler beheben.
- Astigmatismus – Ein Fehler, bei dem Sterne nicht als Punkte, sondern als Linien oder Kreuze erscheinen. Dieser Fehler tritt oft auf, wenn ein Teleskop nicht richtig kollimiert ist oder minderwertige Optiken verwendet werden.