Die H-alpha-Sonnenfotografie ermöglicht die detaillierte Beobachtung der Sonnenaktivität, insbesondere von Protuberanzen, Filamenten und Flares. Dafür sind spezielle Sonnenteleskope oder H-alpha-Filter notwendig, die das Licht bei 656,3 nm isolieren. Hochauflösende Kameras, eine stabile Montierung und Software zur Bildbearbeitung sind essenziell, um scharfe Aufnahmen zu erzielen. Durch Bildstapelung und Nachbearbeitung lassen sich beeindruckende Details sichtbar machen. Mit der richtigen Technik können faszinierende Bilder der dynamischen Sonnenatmosphäre entstehen.
Um die Sonne im H-alpha-Bereich zu fotografieren, wird ein spezieller Filter oder ein dediziertes H-alpha-Sonnenteleskop benötigt. Diese Systeme isolieren das Licht mit einer Wellenlänge von 656,3 nm, das von ionisiertem Wasserstoff emittiert wird. Folgende Komponenten sind entscheidend:
Ausrichtung und Fokussierung:
Die Sonne muss exakt im Teleskop positioniert sein, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Der Etalon-Filter sollte feinjustiert werden, um den optimalen Kontrast für Protuberanzen oder Filamente zu erreichen.
Eine präzise Fokussierung ist essenziell, um feine Strukturen sichtbar zu machen.
Aufnahme von Videosequenzen statt Einzelbildern:
Viele Fotografen nehmen kurze Videos mit hoher Bildrate auf, anstatt Einzelbilder zu schießen.
Durch die Auswahl der besten Einzelbilder aus der Sequenz können Verzerrungen durch die Erdatmosphäre minimiert werden.
Bildstapelung (Stacking) und Verarbeitung:
Mithilfe von Programmen wie AutoStakkert! werden die besten Einzelbilder kombiniert, um das Rauschen zu reduziern.
Nachschärfung mit Registax oder anderen Software-Tools verstärkt die feinen Details der Sonnenoberfläche.
In der Nachbearbeitung kann das Bild eingefärbt werden, da H-alpha-Bilder ursprünglich monochrom sind.
Durch die H-alpha-Fotografie lassen sich einige der faszinierendsten Phänomene der Sonne sichtbar machen:
Protuberanzen: Gigantische Plasmaauswürfe am Sonnenrand, die oft bogenförmig sind und sich über tausende Kilometer erstrecken können.
Filamente: Diese erscheinen als dunkle, fadenartige Strukturen auf der Sonnenscheibe und sind im Grunde dieselben Strukturen wie Protuberanzen, nur aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.
Flares: Plötzliche, hochenergetische Strahlungsausbrüche, die durch Magnetfeldrekonnektionen entstehen und oft mit starken elektromagnetischen Störungen verbunden sind.
Spikulen: Kleine, kurzlebige Plasmajets, die die Sonnenoberfläche durchbrechen und sich schnell wieder auflösen.
H-alpha-Sonnenfotografie ist eine spezielle Technik, um die Sonne im Licht der H-alpha-Linie (656,3 nm) zu beobachten. Dadurch werden Phänomene wie Protuberanzen, Filamente und Flares sichtbar, die im normalen Weißlicht nicht zu erkennen sind.
Notwendig sind entweder ein spezielles H-alpha-Sonnenteleskop oder ein H-alpha-Filter für ein bestehendes Teleskop. Außerdem sind eine hochauflösende Kamera, eine stabile Montierung und Bildbearbeitungssoftware wie AutoStakkert! oder Registax hilfreich, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
Eine hohe Bildrate hilft, die besten Momente mit minimalen atmosphärischen Störungen einzufangen. Durch das Aufnehmen von Videosequenzen und späteres Bildstapelungsverfahren (Stacking) können Details optimiert und das Rauschen reduziert werden.
Typische Strukturen sind Protuberanzen (Plasmaauswürfe am Sonnenrand), Filamente (dunkle fadenartige Strukturen), Flares (plötzliche Energieausbrüche) und Spikulen (kleine Plasmajets auf der Sonnenoberfläche).
Rohbilder sind monochrom und können in der Nachbearbeitung eingefärbt werden, um die Strukturen besser hervorzuheben. Software wie Photoshop ermöglicht zusätzlich Kontrastanpassungen und Detailverbesserungen.
Ja, unsachgemäße Sonnenbeobachtung kann zu Augenschäden oder Geräteschäden führen. Es dürfen nur geprüfte Sonnenfilter oder H-alpha-Teleskope verwendet werden. Niemals ohne Schutz direkt in die Sonne blicken!
Die H-alpha-Sonnenfotografie ermöglicht beeindruckende Aufnahmen der Sonnenaktivität, insbesondere von Protuberanzen, Filamenten und Flares. Um erfolgreich in dieses faszinierende Gebiet einzusteigen, ist die richtige Ausrüstung entscheidend. H-alpha-Sonnenteleskop oder H-alpha-Filter? Für den Einstieg gibt es zwei Möglichkeiten:
Diese Teleskope sind speziell für die Sonnenbeobachtung optimiert. Sie enthalten bereits alle notwendigen Filter und erfordern keine weiteren Modifikationen.
Lunt LS40THa B500 (40 mm Öffnung) – kompakt, guter Kontrast, einfacher Einstieg
Acuter Elite Phoenix 40 (40 mm Öffnung) – günstig, hoher Kontrast, einfacher Einstieg
Coronado PST (Personal Solar Telescope) – bekanntes Einsteiger-Modell mit 40 mm Öffnung
Vorteile:
✔ Einfache Handhabung, keine zusätzliche Justierung nötig
✔ Kompakt und tragbar
✔ Optimal abgestimmt für H-alpha-Fotografie
Nachteile:
✖ Begrenzte Öffnung (40–50 mm), weniger Detailauflösung
✖Ausschließlich nur für die Sonnenbeobachtung geeignet
Eine Alternative zum H-alpha-Teleskop ist die Verwendung eines speziellen H-alpha-Filters an einem normalen Refraktor-Teleskop.
DayStar Quark Chromosphere – einfache Integration in Refraktoren, hat eine 4,3x telezentrische Barlow
Solar Spectrum SO-1.5 – hochpräziser Filter für beste Details, erfordert zusätzliche Temperaturkontrolle und telezentrische Barlow
Wichtige Anforderungen für das Teleskop:
Refraktor mit f/6 bis f/10 (schnellere Optiken sind problematisch)
D-ERF (Dichroitischer Energie-Rejektionsfilter) erforderlich ab 80 mm Öffnung
Vorteile:
✔ Größere Öffnung für bessere Detailauflösung
✔ Flexibilität bei der Nutzung verschiedener Teleskope
Nachteile:
✖ Komplexere Handhabung, exakte Justierung erforderlich
✖ Oft teurer als ein fertiges H-alpha-Teleskop
Monochrome Kameras sind besser für H-alpha-Fotografie geeignet als Farbkameras, da sie den Kontrast und feine Strukturen besser erfassen.
Empfohlene Kameras:
ZWO ASI178MM – Kompakte Einsteigerkamera mit guter Auflösung
ZWO ASI174MM – Große Pixel (5,86 µm), hohe Empfindlichkeit
Player One Apollo-M MAX – Hohe Dynamik und schnelle Bildrate
Warum keine DSLR?
DSLRs haben ein Bayer-Filter-Muster, das die H-alpha-Empfindlichkeit verringert, und langsame Bildraten erschweren das Stacking von Videosequenzen.
Eine stabile, motorisierte Montierung gleicht die Bewegung der Sonne aus und sorgt für wackelfreie Bilder.
SkyWatcher AZ-GTi – leichte, tragbare GoTo-Montierung, ideal für kleine H-alpha-Teleskope
SkyWatcher HEQ5 – stabile motorisierte Montierung, geeignet für größere Setups
iOptron SkyGuider Pro – kompakte Reisemontierung mit guter Nachführung
Vorteile einer motorisierten Montierung:
✔ Gleicht die Sonnenbewegung aus → schärfere Aufnahmen
✔ Stabilität ist entscheidend für längere Videosequenzen
Coronado PST
ZWO ASI178MM
SkyWatcher AZ-GTi
✔ Einfach, tragbar, gute Einsteigerqualität
Lunt LS50THa B600
ZWO ASI174MM
SkyWatcher AZ-GTi
✔ Hervorragende Qualität für Einsteiger mit mehr Details
DayStar Quark + 80 mm Refraktor
Player One Apollo-M MAX
SkyWatcher HEQ5
✔ Höchste Detailauflösung, flexibel einsetzbar
Mit dieser Ausrüstung lassen sich beeindruckende Aufnahmen der Sonne im H-alpha-Bereich erstellen. Viel Erfolg beim Einstieg in die Sonnenfotografie!
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