Flats, Darks und Bias

Inhaltsverzeichnis

In der Astrofotografie werden verschiedene Kalibrierungsbilder verwendet, um die Qualität der endgültigen Aufnahme zu verbessern. Dazu gehören Dark-Frames, Flat-Frames und Bias-Frames. Diese Kalibrierungsbilder helfen, systematische Fehler und Störungen zu korrigieren, die durch die Kamera, das Teleskop oder andere Faktoren verursacht werden.

  1. Dark-Frames (Darks)

Dark-Frames dienen dazu, das sogenannte Dunkelstromrauschen (Thermalrauschen) der Kamera zu reduzieren. Jeder Sensor erzeugt eine gewisse Menge an Eigenrauschen, insbesondere wenn er längere Belichtungszeiten hat oder warm wird. Dieses Rauschen kann durch Dark-Frames erfasst und von den eigentlichen Aufnahmen subtrahiert werden.

Aufnahme von Dark-Frames:

  • Sie werden bei denselben Kameraeinstellungen (Belichtungszeit, ISO-Wert, Temperatur) wie die Light-Frames (die eigentlichen Astrofotos) aufgenommen.
  • Die Kamera wird dabei mit einer lichtdichten Abdeckung versehen, sodass kein Licht auf den Sensor trifft.
  • Typischerweise werden mehrere Dark-Frames aufgenommen und gemittelt, um ein Master-Dark zu erstellen.

Nutzen von Dark-Frames:

  • Reduzierung von thermischem Rauschen
  • Korrektur von Hot-Pixels (Pixel, die heller als erwartet erscheinen)
  • Verbesserung des Signal-Rausch-Verhältnisses
  1. Flat-Frames (Flats)

Flat-Frames korrigieren ungleichmäßige Helligkeitsverteilungen im Bildfeld, die durch Vignettierung (Helligkeitsabfall zu den Bildrändern hin), Staubpartikel auf dem Sensor oder optische Fehler verursacht werden.

Aufnahme von Flat-Frames:

  • Flats werden mit einer gleichmäßigen, diffusen Lichtquelle aufgenommen (z. B. eine Leuchtfolie, eine helle Wand oder der Himmel in der Dämmerung).
  • Sie müssen mit derselben optischen Konfiguration aufgenommen werden wie die Light-Frames (also mit derselben Kamera, demselben Teleskop und derselben Fokusposition).
  • Die Belichtungszeit sollte so gewählt werden, dass das Histogramm etwa in der Mitte liegt, um eine Über- oder Unterbelichtung zu vermeiden.
  • Mehrere Flat-Frames werden gemittelt, um ein Master-Flat zu erstellen.

Nutzen von Flat-Frames:

  • Korrektur von Vignettierung
  • Entfernung von Staubflecken und Schmutzartefakten
  • Verbesserung der Bildgleichmäßigkeit
  1. Bias-Frames (Bias)

Bias-Frames erfassen das Ausleserauschen des Sensors, das selbst bei einer Belichtungszeit von 0 Sekunden vorhanden ist. Diese Rauschkomponente ist unabhängig von der Belichtungszeit, tritt aber bei jeder Aufnahme auf.

Aufnahme von Bias-Frames:

  • Sie werden mit der kürzest möglichen Belichtungszeit der Kamera aufgenommen.
  • Die Kamera wird dabei ebenfalls lichtdicht abgedeckt, sodass kein Licht einfällt.
  • Mehrere Bias-Frames werden gemittelt, um ein Master-Bias zu erstellen.

Nutzen von Bias-Frames:

  • Korrektur des Ausleserauschens
  • Ermöglicht eine präzisere Kalibrierung der Dark- und Flat-Frames
  • Reduziert feine Störungsmuster im Bild

Zusammenspiel der Kalibrierungsbilder

  1. Bias-Frames werden zur Kalibrierung von Flats und Darks verwendet.
  2. Dark-Frames werden von den Light-Frames subtrahiert, um das Dunkelstromrauschen zu entfernen.
  3. Flat-Frames werden zur Korrektur von Vignettierung und Staub genutzt.

Die Anwendung der Kalibrierungsbilder verbessert die Qualität von Astrofotos erheblich und sorgt für ein saubereres Endergebnis mit einem besseren Kontrastumfang.

Fazit

Dark-, Flat- und Bias-Frames sind essenzielle Werkzeuge in der Astrofotografie, um systematische Fehler zu korrigieren und die Bildqualität zu optimieren. Durch die korrekte Anwendung dieser Kalibrierungsbilder kann das Maximum aus den aufgenommenen Himmelsobjekten herausgeholt werden.

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