Stacking bezeichnet in der Astrofotografie den rechnerischen Vorgang, bei dem mehrere Einzelaufnahmen (Subframes) eines Himmelsobjekts zu einem zusammengefassten Summenbild kombiniert werden. Ziel ist es, das Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) zu verbessern, die Bildtiefe zu erhöhen und feine Strukturen sichtbar zu machen, die in einem einzelnen Rohbild aufgrund von Rauschen, Störungen oder geringer Belichtung kaum oder gar nicht erkennbar wären.

In der Praxis wird das Stacking sowohl bei Deep-Sky-Fotografie als auch bei Mond- und Planetenaufnahmen eingesetzt. Es ist ein elementarer Bestandteil jeder modernen Astrofotografie und ersetzt lange Einzelbelichtungen durch viele kürzere Aufnahmen.

Wie funktioniert Stacking?

Beim Stacking werden gleichartige Aufnahmen desselben Objekts rechnerisch ausgerichtet (Registrierung), normalisiert und dann kombiniert – etwa durch Mittelwertbildung, Medianbildung oder gewichtete Verfahren. Das Nutzsignal (Licht des Objekts) addiert sich dabei, während das zufällige Rauschen sich nur teilweise überlagert und so reduziert wird.

Je mehr Frames gestackt werden, desto besser das Ergebnis.

Beispielhafte Formel:

SNR_gesamt = SNR_einzelbild × √N

Wenn also ein Einzelbild ein SNR von 10 hat, ergibt das bei 25 gestackten Bildern:

10 × √25 = 50

Vorteile des Stackings

Gängige Stacking-Software

Stacking-Methoden im Überblick

Deep-Sky-Stacking – Besonderheiten

Planeten-Stacking (Lucky Imaging)

Tipps für besseres Stacking

Häufige Fragen (FAQ)

Warum ist Stacking besser als eine einzige lange Belichtung?
Viele kurze Belichtungen vermeiden Überbelichtung, reduzieren Nachführfehler und liefern insgesamt bessere Datenqualität. Stacking summiert die Vorteile.

Wie viele Bilder sollte man stacken?
Mindestens 20–30 bei Deep-Sky. Optimal sind oft 100 oder mehr. Bei Planetenaufnahmen gern 3000–10000 Einzelbilder.

Brauche ich Kalibrierbilder?
Ja, insbesondere bei Deep-Sky-Fotografie. Ohne Darks, Flats und Bias können Bildfehler sichtbar bleiben.

Was ist Drizzle-Integration?
Eine spezielle Technik, bei der das Bild auf 1.5× oder 2× hochskaliert wird, um mehr Details aus undersampled Daten zu extrahieren.

Funktioniert Stacking auch mit Alt-Az-Montierungen?
Grundsätzlich ja, aber bei langen Belichtungsreihen entsteht Bildfeldrotation. Daher sind parallaktische Montierungen besser geeignet.

Fazit

Stacking ist die Schlüsseltechnik moderner Astrofotografie. Es ermöglicht, aus vielen Einzelbildern ein technisch und ästhetisch hochwertiges Endbild zu erzeugen. Ob bei schwachen Nebeln, Galaxien oder detailreichen Planetenbildern – wer Stackt, gewinnt sichtbar an Bildtiefe, Klarheit und Dynamik. Jeder ernsthafte Astrofotograf sollte diese Methode sicher beherrschen.