Was ist FWHM (Full Width at Half Maximum)?

Der Begriff FWHM (Full Width at Half Maximum) beschreibt die Breite eines Signals oder eines Punkts in der Astrofotografie, der halb so hoch ist wie der maximale Wert des Signals. In der Praxis bezieht sich FWHM auf die Breite eines Sterns oder eines Lichtpunkts im Bild, wenn die Intensität des Lichts auf die Hälfte des maximalen Wertes gesenkt wird. Dieser Wert ist besonders in der Astrofotografie von Bedeutung, um die Schärfe eines Bildes zu beurteilen und die Bildqualität zu bewerten.

FWHM wird üblicherweise verwendet, um die Punktspreizfunktion (PSF, Point Spread Function) eines Sterns oder eines anderen Lichtpunkts zu charakterisieren. Die PSF beschreibt, wie ein Punktlicht in einem Bild durch das Teleskop und die Kamera verzerrt wird. Ein kleinerer FWHM-Wert bedeutet, dass der Stern oder Lichtpunkt schärfer dargestellt wird, während ein größerer FWHM-Wert auf eine verschwommene Darstellung hinweist.


Wie wird FWHM gemessen?

In der Astrofotografie wird FWHM oft verwendet, um die Fokussierung eines Teleskops oder einer Kamera zu beurteilen. Die Messung erfolgt in der Regel folgendermaßen:

1. Sternabbildung im Bild

2. Ermittlung der Intensität

3. Berechnung des Werts


Bedeutung von FWHM in der Astrofotografie

FWHM ist ein zentraler Wert zur Bewertung der Schärfe und Bildqualität von astrophotografischen Bildern. Ein kleinerer FWHM-Wert bedeutet, dass die Sternabbildung schärfer und präziser ist, während ein größerer FWHM-Wert auf eine unscharfe oder verzerrte Abbildung hinweist. Hier sind die Hauptgründe, warum FWHM in der Astrofotografie so wichtig ist:

1. Beurteilung der Fokussierung

2. Luftunruhe und atmosphärische Bedingungen

3. Messung der Optikleistung


Anwendung von FWHM in der Praxis

1. Fokusüberprüfung

2. Astro-Software zur Analyse

3. Guiding und Autoguiding


Faktoren, die FWHM beeinflussen

Der FWHM-Wert kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden:

1. Optische Qualität

2. Atmosphärische Bedingungen

3. Belichtungszeit und Kameraempfindlichkeit

4. Fokusgenauigkeit


FAQ – Häufige Fragen zu FWHM

Was ist der ideale FWHM-Wert für Astrofotografie?
Ein niedriger FWHM-Wert, der idealerweise unter 2 bis 3 Pixel liegt, ist wünschenswert, da dies auf ein scharfes und präzises Bild hinweist. Bei höheren Werten (über 4 Pixel) ist das Bild eher unscharf und benötigt eine Fokussierungskorrektur.

Wie kann ich den FWHM-Wert messen?
Der FWHM-Wert kann mit spezieller Software wie AstroPixelProcessor oder SharpCap gemessen werden. Diese Programme berechnen den FWHM-Wert, indem sie die Intensitätsverteilung eines Sterns im Bild analysieren.

Warum schwankt der FWHM-Wert bei langen Belichtungszeiten?
Bei langen Belichtungszeiten kann bewegtes Licht (durch Luftunruhe oder Montierungsfehler) den FWHM-Wert vergrößern, da die Sterne mehr verschwimmen und weniger fokussiert erscheinen.


Fazit

Der FWHM (Full Width at Half Maximum) ist ein entscheidender Wert, um die Bildschärfe und Fokussierung in der Astrofotografie zu bewerten. Ein niedriger FWHM-Wert deutet auf ein scharfes Bild hin, während ein hoher FWHM-Wert auf Unschärfe und Verzerrungen hinweist. Die Messung und Optimierung des FWHM-Werts ist eine wichtige Methode, um die optische Qualität und den Fokus in der Astrofotografie zu verbessern.