Die Perseiden sind einer der bekanntesten und spektakulärsten Meteorströme, die jedes Jahr im August ihren Höhepunkt erreichen. Sie bestehen aus Staub- und Gesteinspartikeln des Kometen 109P/Swift-Tuttle, der eine Umlaufzeit von etwa 133 Jahren hat. Wenn die Erde auf ihrer Umlaufbahn diese Partikelwolke kreuzt, verglühen die kleinen Teilchen in der Atmosphäre und erzeugen helle Sternschnuppen am Nachthimmel.

Benannt sind die Perseiden nach dem Sternbild Perseus, aus dem die Meteore scheinbar herausströmen – dies nennt man den Radianten. Der Radiant befindet sich im nordöstlichen Teil des Himmels und steigt in Mitteleuropa nach Mitternacht hoch über den Horizont.


Wann treten die Perseiden auf?

✅ Der Meteorstrom ist jedes Jahr zwischen ca. 17. Juli und 24. August aktiv
✅ Der Höhepunkt (Maximum) liegt meist um den 12. oder 13. August
✅ In klaren Nächten lassen sich bis zu 100 Meteore pro Stunde beobachten – in ländlichen Gegenden sogar mehr
✅ Besonders gut sichtbar nach Mitternacht bis in die Morgendämmerung
✅ Beste Bedingungen bei mondfreiem Himmel, dunklem Standort und klarer Atmosphäre


Eigenschaften der Perseiden

✅ Die Perseiden sind für ihre Helligkeit und Häufigkeit bekannt
✅ Besonders beliebt in der breiten Öffentlichkeit als Sternschnuppenregen
✅ Eines der fotogensten Meteorphänomene des Jahres


Astrofotografie der Perseiden

✅ Ideal für Weitwinkelaufnahmen oder Timelapse-Serien
✅ Kamera auf Stativ + Intervallauslösung für Serienbilder über Stunden
✅ Objektiv mit großer Lichtstärke (z. B. 14–24 mm, f/2.8 oder schneller)
ISO 1600–3200, Belichtungszeit 10–20 Sekunden (je nach Lichtverhältnissen)
✅ Richtet die Kamera entweder in Richtung Radiant oder senkrecht dazu – so sind ganze Spuren sichtbar

❌ Langbrennweitige Teleobjektive ungeeignet – Meteore erscheinen dann als kurze Striche oder gehen verloren
❌ Ohne dunklen Standort verschwinden schwächere Meteore im SkyGlow


Tipps für die Beobachtung

✅ Auf dunklen Ort mit freiem Horizont achten (Bortle 1–4)
✅ Am besten nach Mitternacht fotografieren – dann steht der Radiant hoch
Liegestuhl oder Isomatte mitnehmen – für visuelle Beobachtung und langes Sitzen
Smartphone oder Rotlicht-Taschenlampe für Orientierung verwenden
✅ Planung mit Stellarium, Clear Outside oder PhotoPills


FAQ – Häufige Fragen

Wie entstehen die Perseiden?
Beim Durchqueren der Partikelspur des Kometen Swift-Tuttle trifft die Erde auf mikroskopisch kleine Teilchen, die mit hoher Geschwindigkeit in der Atmosphäre verglühen – sichtbar als Sternschnuppen.

Was ist der Radiant?
Der Punkt am Himmel, aus dem die Meteore optisch hervorzustrahlen scheinen. Bei den Perseiden liegt er im Sternbild Perseus, nahe Cassiopeia.

Kann ich die Perseiden mit bloßem Auge sehen?
✅ Ja, und das sogar sehr gut – ohne optische Hilfsmittel. Ein dunkler Himmel und etwas Geduld reichen völlig aus.

Brauche ich ein Teleskop oder Fernglas?
❌ Nein. Meteore sind kurzlebige Erscheinungen, die meist das gesamte Himmelsfeld durchqueren – Ferngläser wären zu eng im Sichtfeld.

Wie hoch ist die Fallrate?
Beim Maximum sind unter idealen Bedingungen 80–120 Meteore pro Stunde möglich. In Stadtnähe ist die Zahl wegen Lichtverschmutzung meist deutlich geringer.

Wie kann ich Meteore fotografieren?

Sind die Perseiden jedes Jahr gleich stark?
❌ Nein. Die Aktivität schwankt leicht je nach Dichte der Trümmerwolke. Manche Jahre bringen außergewöhnlich viele Meteore, wenn die Erde besonders dichte Regionen kreuzt.

Kann man Meteore stacken?
✅ Ja – mit Software wie Photoshop, Sequator oder StarStaX lassen sich mehrere Einzelaufnahmen mit erfassten Meteorspuren zu einem Kompositbild zusammenfügen.


Fazit

Die Perseiden sind der beliebteste Meteorstrom des Jahres – spektakulär, gut planbar und perfekt geeignet für visuelle Beobachtung sowie kreative Astrofotografie. Wer mit Geduld, der richtigen Technik und etwas Glück unter dunklem Himmel fotografiert, kann beeindruckende Aufnahmen erzielen – mit leuchtenden Meteorspuren vor der Kulisse der Milchstraße oder anderer Deep-Sky-Objekte. Ein Pflichttermin für alle, die Sternschnuppen lieben.