Nikon Astrokameras – Astrofotografie mit Nikon DSLRs & Z-Kameras
Nikon Astrokameras sind digitale Spiegelreflex- oder spiegellose Systemkameras, die sich besonders gut oder speziell für die Astrofotografie eignen. Sie bieten hohe ISO-Empfindlichkeit, große Sensoren und teilweise modifizierte Infrarot-Empfindlichkeit – ideal zur Aufnahme lichtschwacher Objekte wie Nebel, Galaxien und Sternhaufen.
Was sind Nikon Astrokameras?
Darunter versteht man entweder:
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Unmodifizierte Nikon Kameras, die sich aufgrund ihres Rauschverhaltens, Sensordesigns und ISO-Leistung für Astrofotografie eignen
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Astromodifizierte Nikon Kameras, bei denen der interne Infrarot-Sperrfilter (IR-Cut) entfernt oder durch einen speziellen Filter ersetzt wurde, um z. B. Hα-Emissionen besser sichtbar zu machen
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Spezielle Astromodelle von Nikon, z. B. die D810A, die bereits ab Werk für Astrofotografie angepasst wurde
Bekannte Nikon Astrokameras im Vergleich
Modell | Sensorgröße | Besonderheit | Geeignet für |
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Nikon D750 | Vollformat | Gutes ISO-Rauschverhalten | Deep-Sky, Landschaft + Sterne |
Nikon D5600 | APS-C | Leicht, günstig, gut modifizierbar | Einstieg, Reise, Startrails |
Nikon Z6 | Vollformat | Spiegellos, sehr gute Dynamik | Fortgeschrittene, Deep-Sky |
Nikon D810A | Vollformat | Werkseitig Hα-empfindlich, Astromodell | Emissionsnebel, Schmalband |
Nikon Z6 II (modifiziert) | Vollformat | Dual-Slot, sehr gute Astro-Leistung | High-End-Astrofotografie |
Warum ist Hα wichtig?
Hα (Wasserstoff-Alpha) ist eine dominante Emissionslinie vieler Nebel, aber wird von herkömmlichen Kamerafiltern oft blockiert.
Eine Astro-Modifikation erhöht die Empfindlichkeit im Bereich 656,3 nm, was die Aufnahme von Emissionsnebeln wie Nordamerika-, Rosetten- oder Lagunennebel deutlich verbessert.
Vor- und Nachteile von Nikon Astrokameras
Vorteile:
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Gute Verfügbarkeit und Preis-Leistung
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Viele Modelle eignen sich gut für Astro-Modifikationen
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Großer Sensor = mehr Details bei Deep-Sky
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Hohe Kompatibilität mit T2-Adaptern, Filterhaltern usw.
Nachteile:
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Kein echtes „Live Histogramm“ bei manchen DSLRs
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Einige Modelle erschweren den Bulb-Modus per Intervallauslöser
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Kein echtes Mirror Lockup bei LiveView (bei DSLR-Modellen)
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Nur wenige Nikon-Kameras können mit Astro-Software nativ gesteuert werden (z. B. N.I.N.A. – Einschränkungen beachten)
Nikon D810A – Astrokamera ab Werk
Merkmal | Wert |
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Sensor | Vollformat, 36 MP |
Hα-Empfindlichkeit | 4× höher als normale DSLR |
ISO | Bis 12.800 (erweiterbar) |
Features | Rauscharm, Sterne-Modus, kein AA-Filter |
Marktstart | 2015, gebraucht erhältlich |
Die D810A ist eine der wenigen Serienkameras, die speziell für Astrofotografie konzipiert wurde.
Zubehör für Nikon Astrokameras
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T2-Ring Adapter (T-Ring) – für Teleskopanschluss
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Intervallauslöser oder Astro-Software (z. B. BackyardNikon, qDslrDashboard)
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Clip-In-Filter (nur bei DSLR, nicht Z-Serie)
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Bahtinovmaske – für perfekten Fokus
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Powerbanks oder Dummy-Akkus – für lange Sessions
FAQ zu Nikon Astrokameras
Kann ich mit einer unmodifizierten Nikon Deep-Sky fotografieren?
Ja – viele Objekte wie Sternhaufen oder Galaxien sind auch ohne Modifikation gut abbildbar. Für Nebel lohnt sich jedoch eine Astro-Modifikation.
Ist die Nikon Z-Serie gut für Astro geeignet?
Ja – besonders Z5, Z6 und Z6 II sind sehr rauscharm und bieten gute Ergebnisse bei langen Belichtungen. Mit Adapter auch an klassischen Teleskopen nutzbar.
Lässt sich jede Nikon modifizieren?
Fast alle DSLR-Modelle – bei spiegellosen Modellen ist der Umbau aufwendiger, aber möglich. Empfohlen ist die Modifikation durch Fachbetriebe.
Welche Software funktioniert mit Nikon?
BackyardNikon, qDslrDashboard, Nikon Camera Control Pro, teilweise N.I.N.A. (eingeschränkt). LiveView-Funktion beachten!
Fazit
Nikon bietet eine Vielzahl an Kameras, die sich hervorragend für Astrofotografie eignen – ob unmodifiziert, astromodifiziert oder als Spezialmodell wie die D810A. Mit dem passenden Zubehör und etwas Planung liefern Nikon-Kameras beeindruckende Ergebnisse – sowohl für Weitwinkelaufnahmen der Milchstraße als auch für detailreiche Deep-Sky-Objekte.