Field of View (Gesichtsfeld) in der Astrofotografie

Was ist das Field of View (Gesichtsfeld)?

Das Field of View (FoV), oder auf Deutsch Gesichtsfeld, beschreibt den Bereich des Himmels, der durch ein Teleskop, ein Kamerasystem oder ein anderes optisches Gerät gleichzeitig sichtbar ist. In der Astrofotografie ist das FoV ein entscheidender Parameter, da es bestimmt, welche Himmelsobjekte innerhalb eines bestimmten Rahmens aufgenommen werden können.

Das Gesichtsfeld wird durch zwei Hauptfaktoren beeinflusst:

  1. Brennweite des Teleskops oder Objektivs: Eine längere Brennweite führt zu einem engeren Gesichtsfeld, wodurch nur ein kleiner Teil des Himmels sichtbar wird.

  2. Größe des Kamerasensors: Ein größerer Sensor kann mehr vom Himmel einfangen, was zu einem größeren Gesichtsfeld führt.

Das FoV ist besonders wichtig für die Planung von Deep-Sky-Aufnahmen oder die Fotografie von Planeten und Sternhaufen, da es hilft, den Bereich des Himmels zu bestimmen, den man mit einer einzigen Aufnahme erfassen kann.


Wie wird das Field of View (Gesichtsfeld) berechnet?

Das Gesichtsfeld hängt von mehreren Faktoren ab, aber es kann grundsätzlich durch die Brennweite des Teleskops und die Größe des Kamerasensors bestimmt werden. Es gibt verschiedene Methoden, um das FoV zu berechnen, aber eine einfache Möglichkeit besteht darin, die folgende Formel zu verwenden:

FoV (in Grad)=Sensorgro¨ße (in mm)Brennweite (in mm)×57.3\text{FoV (in Grad)} = \frac{\text{Sensorgröße (in mm)}}{\text{Brennweite (in mm)}} \times 57.3

Dabei ist:

Beispiel:

Ein Kamerasensor hat eine Diagonale von 22 mm und das verwendete Teleskop hat eine Brennweite von 1000 mm. Das FoV wäre:

FoV=221000×57.3=1.26 Grad\text{FoV} = \frac{22}{1000} \times 57.3 = 1.26 \text{ Grad}

Das bedeutet, dass der sichtbare Bereich des Himmels etwa 1.26 Grad beträgt. Je größer das FoV, desto mehr Himmelsbereich kann erfasst werden.


Einfluss des Field of View auf die Astrofotografie

1. Weitwinkel- vs. Teleobjektive

In der Astrofotografie wird das FoV durch die Brennweite des Teleskops oder Objektivs bestimmt. Ein Weitwinkel-Teleskop mit einer kürzeren Brennweite (z. B. 200 mm) bietet ein größeres FoV, wodurch größere Himmelsregionen wie Sternhaufen, Nebeln oder Galaxien auf einem einzigen Bild festgehalten werden können.

Im Gegensatz dazu hat ein Teleobjektiv mit einer langen Brennweite (z. B. 1000 mm) ein sehr schmales FoV, das es ermöglicht, einzelne Objekte wie Planeten oder Sternhaufen hochvergrößert und detailliert abzubilden, aber es zeigt nur einen kleinen Bereich des Himmels.

2. Erfassung von Deep-Sky-Objekten

Für die Deep-Sky-Fotografie – das heißt, die Fotografie von Galaxien, Nebeln und Sternhaufen – ist es wichtig, das FoV sorgfältig zu wählen. Ein großes FoV ist von Vorteil, um große Objekte wie den Andromedanebel (M31) oder den Orionnebel (M42) in einem Bild festzuhalten.

Ein kleineres FoV ist dagegen ideal, um detaillierte Aufnahmen von Planeten oder kleineren Deep-Sky-Objekten zu machen.

3. Planetenfotografie

Für die Planetenfotografie wird in der Regel ein kleineres FoV benötigt, da Planeten in der Regel klein und hochauflösend abgebildet werden sollen. Hierzu wird oft ein Teleskop mit langer Brennweite und ein Kamerasensor mit kleinerer Diagonale verwendet, um den Planeten groß darzustellen.


FoV und der Einsatz von Filtern

Ein weiterer wichtiger Aspekt des FoV ist der Einfluss von Optikfiltern auf das Bild. Bei der Verwendung von Farbfiltern oder Schmalbandfiltern kann das FoV des Himmelsbereichs, der von einem Filter durchgelassen wird, beeinträchtigt werden. Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass einige Filter das Licht bestimmter Wellenlängen blockieren und daher das sichtbare FoV verändern können.


Auswirkungen eines kleinen vs. großen FoV

FoV-Typ Vorteile Nachteile
Großes FoV – Erfasst größere Himmelsregionen
– Ideal für Weitwinkelaufnahmen von Deep-Sky-Objekten
– Weniger Detailgenauigkeit bei kleinen Objekten
– Objekte erscheinen kleiner
Kleines FoV – Hohe Detailtreue bei kleinen Objekten
– Ideal für die Fotografie von Planeten und Sternhaufen
– Erfasst nur einen kleinen Bereich des Himmels
– Geringe Bildfläche für große Objekte

FAQ – Häufige Fragen zum Field of View

Wie beeinflusst das FoV die Planetenfotografie?
Für die Planetenfotografie wird in der Regel ein kleines FoV benötigt, um den Planeten groß und detailliert darzustellen. Hierzu werden Teleskope mit längeren Brennweiten und kleinere Sensoren verwendet.

Wie berechne ich das FoV für mein Teleskop?
Das FoV kann mit der Formel berechnet werden:

FoV (in Grad)=Sensorgro¨ße (in mm)Brennweite (in mm)×57.3\text{FoV (in Grad)} = \frac{\text{Sensorgröße (in mm)}}{\text{Brennweite (in mm)}} \times 57.3

Dabei ist die Sensorgröße die Diagonale des Kamerasensors und die Brennweite des Teleskops oder Objektivs.

Welches FoV ist für Deep-Sky-Aufnahmen am besten?
Für Deep-Sky-Aufnahmen eignet sich ein großes FoV, da es ermöglicht, große Objekte wie Nebel oder Galaxien in einem Bild zu erfassen. Für detaillierte Aufnahmen kleinerer Objekte sind kleinere FoVs besser geeignet.


Fazit

Das Field of View (FoV) ist ein grundlegender Parameter in der Astrofotografie, der bestimmt, welcher Himmelsbereich durch das Teleskop oder Objektiv sichtbar ist. Ein großes FoV eignet sich ideal für Weitwinkelaufnahmen von Deep-Sky-Objekten, während ein kleines FoV besser für die Planetenfotografie oder die Detailaufnahme kleinerer Himmelsobjekte ist. Die Wahl des richtigen FoVs ist entscheidend, um die gewünschten Himmelsobjekte effizient und in hoher Qualität abzulichten.