Was ist Farbaberration?

Die Farbaberration, auch chromatische Aberration genannt, ist ein optischer Fehler, der auftritt, wenn ein Linsensystem verschiedene Wellenlängen (Farben) des Lichts nicht im gleichen Brennpunkt bündelt. Das Ergebnis sind unscharfe Sterne mit farbigen Rändern – häufig in Violett, Blau oder Grün. Dieser Effekt ist vor allem bei einfachen Linsenteleskopen oder preiswerten Kameraobjektiven sichtbar und kann die Bildqualität in der Astrofotografie stark beeinträchtigen.


Wie entsteht Farbaberration?

Licht unterschiedlicher Wellenlängen wird durch eine Linse unterschiedlich stark gebrochen. Kurzwelliges blaues Licht wird stärker abgelenkt als langwelliges rotes Licht. Dadurch treffen sich die Strahlen nicht im selben Fokuspunkt – es entsteht ein Farbsaum um helle Objekte.

Typen von Farbaberration

Typ Beschreibung Sichtbare Auswirkung
Axiale Farbaberration Unterschiedliche Brennpunkte entlang der optischen Achse Farbsäume um helle Sterne
Laterale Farbaberration Unterschiedliche Bildvergrößerung je nach Farbe Farbränder, besonders am Bildrand

Wo tritt Farbaberration auf?

Besonders sichtbar wird sie bei hellen Sternen, Planeten oder anderen starken Kontrasten im Bild.


So erkennst du Farbaberration

Achte auf folgende Bildmerkmale:


Wie kann man Farbaberration korrigieren?

Optische Lösungen

Digitale Nachbearbeitung

Filtereinsatz


FAQ – Häufige Fragen zur Farbaberration

Ist Farbaberration dasselbe wie Koma?
Nein. Koma ist ein anderer optischer Fehler, bei dem Sterne am Bildrand kometenförmig verzerrt sind. Farbaberration betrifft die Farbe, nicht die Form.

Tritt Farbaberration auch bei Spiegeloptiken auf?
Reine Spiegelteleskope (z. B. Newtons, RC, SC) zeigen keine Farbaberration, da Spiegel alle Wellenlängen gleich reflektieren. Nur bei kombinierter Bauweise mit Korrekturlinsen kann sie auftreten.

Lohnt sich ein Apochromat wirklich?
Ja – vor allem in der Astrofotografie sind APOs die erste Wahl, da sie Farbfehler nahezu vollständig korrigieren und scharfe, kontrastreiche Bilder liefern.


Fazit

Farbaberration ist ein häufiger Begleiter der Astrofotografie, besonders bei günstigeren Linsensystemen. Sie entsteht durch unterschiedliche Brechung von Farben und äußert sich in unerwünschten Farbsäumen. Mit hochwertiger Optik, passenden Filtern oder digitaler Bildbearbeitung lässt sich dieser Effekt jedoch deutlich reduzieren oder sogar ganz eliminieren. Wer Wert auf klare und farbechte Aufnahmen legt, sollte bei der Optik nicht sparen.