Der Begriff APS-C (Advanced Photo System – Classic) bezeichnet eine weit verbreitete Sensorgröße in digitalen Kameras, die zwischen Vollformat (35 mm) und Micro Four Thirds liegt. In der Astrofotografie sind APS-C-Sensoren besonders beliebt, da sie einen guten Kompromiss aus Bildfeld, Detailauflösung, Empfindlichkeit und Preis bieten.

Ein typischer APS-C-Sensor misst etwa 22 × 15 mm, wobei die genauen Maße je nach Hersteller leicht variieren (Canon ~22.2 × 14.8 mm, Sony ~23.5 × 15.6 mm). Der Crop-Faktor beträgt ca. 1.5x (Sony/Nikon) bzw. 1.6x (Canon) – d. h. das Bild wirkt im Vergleich zum Vollformat um diesen Faktor „vergrößert“.

In der Astrofotografie bedeutet das:
Mehr „Zoom“ bei gleicher Brennweite, gleichzeitig ein größerer Bildkreis als 1-Zoll oder MFT-Sensoren – ideal für Deep-Sky-Nebel, Galaxien und Weitfeld-Mosaike, auch bei erschwinglichen Teleskopen.


Vorteile von APS-C-Sensoren in der Astrofotografie (Bullet Points)


Typische Maße & Eigenschaften

Sensorformat Größe (mm) Crop-Faktor Typische Pixelgröße Verwendung
APS-C (Canon) 22.2 × 14.8 1.6× ~3.76–4.3 µm Canon DSLR, Astrokameras
APS-C (Sony/Nikon) 23.6 × 15.7 1.5× ~3.76–5.0 µm Sony, Nikon DSLMs, ZWO, QHY
Micro Four Thirds 17.3 × 13.0 2.0× ~3.3 µm Planeten, Guiding, Kompaktsetup
1″ CMOS 13.2 × 8.8 2.7× ~2.4–2.9 µm Planeten, EAA
Vollformat (35mm) 36 × 24 1.0× ~5–6 µm High-End, große Teleskope

Bekannte APS-C Astrokameras

Kamera-Modell Sensor Auflösung Typ Besonderheit
ZWO ASI2600MC/MM Pro Sony IMX571 26 MP (APS-C) CMOS (OSC/Mono) Hohe QE, extrem rauscharm
QHY268M/C Sony IMX571 26 MP CMOS Native 16 Bit, tief kühlbar
Canon EOS 600Da Canon APS-C CMOS 18 MP DSLR (mod.) Hα-optimiert, bewährt
Nikon Z50 (mod.) Sony 20.9 MP 20 MP DSLM Gute Astro-Umrüstmöglichkeit
Fujifilm X-T4 X-Trans APS-C 26 MP DSLM Besonderes Bayer-Muster

Typische Einsatzbereiche


Nachteile gegenüber anderen Formaten


FAQ – Häufige Fragen

Sind APS-C-Kameras gut für Astrofotografie?
Ja – sie bieten eine ausgezeichnete Balance aus Preis, Leistung und Bildfeld. Besonders empfehlenswert mit hochwertigen CMOS-Sensoren wie dem Sony IMX571.

Brauche ich spezielle Flattener für APS-C?
Bei vielen Refraktoren: ja. Die Bildfeldkrümmung wird bei APS-C sichtbar. Achte auf Flatfield-Kompatibilität (mind. Ø28–30 mm).

Gibt es APS-C auch bei Monochromkameras?
Ja – z. B. die ASI2600MM Pro oder QHY268M. Ideal für Schmalbandfotografie mit hoher Auflösung und großem Bildfeld.

Kann ich meine APS-C DSLR für Astro umrüsten?
Ja. Viele Canon- und Nikon-Kameras lassen sich astro-modifizieren (z. B. Hα-Optimierung, Full-Spectrum-Mod). Gute Wahl für Einsteiger.


Fazit

APS-C-Sensoren stellen für viele Astrofotograf*innen das ideale Format dar: groß genug für ein ansprechendes Bildfeld, klein genug für moderate Teleskope und bezahlbare Montierungen. In Kombination mit modernen CMOS-Sensoren wie dem Sony IMX571 bieten sie sehr hohe Quanteneffizienz, geringe Rauscheigenschaften und hervorragende Kompatibilität mit gängigen Optiken. Ob als modifizierte DSLR, spiegellose Systemkamera oder gekühlte Astrokamera – APS-C ist für viele der Sweet Spot in der Deep-Sky-Fotografie.