1. Warum Teneriffa ein Paradies für Astrofotografie ist
Teneriffa gehört zu den wenigen Orten in Europa, an denen du das Gefühl hast, unter einem wirklich unberührten Sternenhimmel zu stehen. Hoch oben im Teide-Nationalpark, weit über der typischen Passatwolkendecke, treffen gleich mehrere perfekte Bedingungen aufeinander: saubere Luft, konstante Höhenlage, ein strenges Lichtschutzgesetz und ein Klima, das dir viele klare Nächte im Jahr schenkt.
Für Astrofotograf:innen bedeutet das: Planungssicherheit, extrem kontrastreicher Himmel und die Möglichkeit, sowohl die Milchstraße als auch Deep-Sky-Objekte in beeindruckender Qualität festzuhalten – ohne um die halbe Welt fliegen zu müssen.
1.1 Höhenlage und Wolkendecke
Der Teide-Nationalpark liegt auf etwa 2.000–2.400 Metern Höhe, der Gipfel des Teide selbst ragt bis über 3.700 Meter. Diese Höhenlage sorgt dafür, dass du dich häufig über der Wolkendecke befindest.
Das hat zwei große Vorteile:
- Die feuchte, lichtverschmutzte Luftschicht bleibt unter dir.
- Du fotografierst in einer stabileren, trockeneren Atmosphäre – ideal für scharfe Sterne.
Gerade an Abenden, an denen sich ein Meer aus Wolken unter dir auftürmt, wirkt es, als würde der Sternenhimmel direkt auf die Vulkanlandschaft herabfallen. Für Nightscapes ist das nahezu ein Traumzustand.
1.2 Lichtschutzgesetz der Kanaren
Auf den Kanarischen Inseln gibt es ein strenges Lichtschutzgesetz, das die Himmelsqualität rund um die Observatorien auf Teneriffa und La Palma schützt.
Das bedeutet konkret:
- Straßenbeleuchtung wird gezielt nach unten gerichtet.
- Bestimmte Lichtfarben werden vermieden.
- Große Lichtkuppeln wie in mitteleuropäischen Großstädten existieren im Hochland praktisch nicht.
Für dich als Astrofotograf:in heißt das:
Schon wenige Minuten Autofahrt weg von den Küstenorten reichen, um einen Himmel zu sehen, den man in vielen Regionen Europas kaum noch kennt.
1.3 Klima & Seeing
Teneriffa liegt in einer klimatisch begünstigten Zone: Der Einfluss des Atlantiks und der Passatwinde sorgt dafür, dass sich Wolken oft in mittleren Höhen stauen, während die Luft im Hochland erstaunlich ruhig sein kann.
Wichtige Punkte für die Praxis:
- Viele klare Nächte im Jahr
- Meist stabile Temperaturen im Hochland – kühl, aber nicht extrem
- Weniger Luftunruhe als in dichten, urbanen Regionen
Für Langzeitbelichtungen, Deep-Sky-Fotografie mit Nachführung oder detailreiche Planetenshots ist dieses „Seeing“ ein echter Bonus.
1.4 Beste Jahreszeit für Sternenfotografie
Grundsätzlich kannst du auf Teneriffa das ganze Jahr über Sterne fotografieren. Je nach Jahreszeit verschieben sich allerdings:
- die Position der Milchstraße,
- die Nachtlängen,
- und die Wetterwahrscheinlichkeiten.
Grob gesagt:
- Frühling & Sommer (ca. März–September): Perfekt für die Milchstraße im Zentrum, lange Nächte mit vielen Motiven.
- Herbst & Winter: Ideal für Deep-Sky-Objekte des Winterhimmels, weniger Touristen, häufig sehr klare Luft.
Wenn du deine Reise oder deinen Workshop-Besuch planst, lohnt es sich, nicht nur auf den Kalender, sondern auch auf Mondphasen zu schauen. Eine neumondnahe Zeit maximiert den Kontrast der Milchstraße und schwacher Deep-Sky-Objekte.

2. Ausrüstung für perfekte Astrofotos auf Teneriffa
Damit du den klaren Himmel über dem Teide-Nationalpark optimal nutzen kannst, lohnt es sich, eine solide und zugleich möglichst leichte Ausrüstung mitzunehmen. Die Höhenlage, die Temperaturunterschiede und die Nachtbedingungen erfordern ein paar Überlegungen – egal ob du Anfänger oder Fortgeschrittener bist.
2.1 Kamera & Objektive
Für die Astrofotografie auf Teneriffa eignet sich fast jede moderne Kamera, die manuelle Einstellungen erlaubt. Besonders wichtig ist ein Sensor, der rauscharm arbeitet und lange Belichtungen gut verarbeitet.
Empfohlene Kameratypen
- Vollformat (optimal für Rauschverhalten & Fläche)
- APS-C (sehr gute Budget-Alternative)
- Spiegellos oder DSLR – beides funktioniert hervorragend
Objektivempfehlungen
- Weitwinkel: 14–24 mm, f/1.4–f/2.8
→ ideal für Milchstraße, Landschaft + Sternenhimmel - Standardzoom: 24–70 mm
→ gut für Tele-Nightscapes oder Kompositionen am Vulkan - Teleobjektiv (optional): 85–135 mm
→ für einzelne Sternbilder oder Deep-Sky in Kombination mit einem Tracker
Warum Weitwinkel?
Die Landschaft auf Teneriffa ist dramatisch – Lavazungen, Felsformationen, der Teide selbst. Mit einem Weitwinkel kannst du die Szene einfangen, ohne den Himmel zu verlieren.
2.2 Stativ & Zubehör
Ein robustes Stativ ist Pflicht. Durch den Wind im Hochland können leichte Reisestative schnell an ihre Grenzen kommen.
Must-Haves
- stabiles Carbon- oder Aluminiumstativ
- Kugelkopf mit guten Klemmkräften
- Fernauslöser oder Intervallfunktion in der Kamera
- zusätzliche Akkus (Kälte = schneller leer)
- Speicherkarten mit hoher Schreibgeschwindigkeit
Warum robust?
Nächte im Teide-Gebiet können windig sein → verwackelte Langzeitbelichtungen sind sonst garantiert.
2.3 Optional: Star-Tracker
Ein kompakter Nachführungs-Tracker eröffnet dir auf Teneriffa eine neue Welt der Astrofotografie – die Luft ist so klar, dass Deep-Sky-Objekte oft besser herauskommen als zu Hause.
Ideal für
- Andromedagalaxie
- Orionnebel
- Rho-Ophiuchi-Region
- Offene Sternhaufen
- Staubwolken über dem Vulkan
Vorteile eines Trackers
- längere Belichtungszeiten
- weniger ISO → weniger Rauschen
- bessere Sternabbildung
Hinweis:
Tracker sind nicht zwingend notwendig. Für Nightscapes reicht ein gutes Stativ vollkommen aus.
2.4 Sicherheit & Kleidung in der Höhe
Auch wenn Teneriffa nach Sommer klingt – nachts im Hochland kann es sehr frisch werden.
Kleidungsempfehlungen
- Fleece- oder Softshelljacke
- Base-Layer / Funktionsshirt
- Mütze & dünne Handschuhe
- Festes Schuhwerk (Lavagestein = scharfkantig)
Sicherheit
- Stirnlampe (rot + weiß)
- ausreichend Wasser (Höhe = trockene Luft)
- Powerbank für Handy & Tracker
- kleine Erste-Hilfe-Ausrüstung
Warum ist Kleidung so wichtig?
Bei 2.200–2.400 m kann die Temperatur nachts auf 2–8°C fallen. Konzentration sinkt schnell, wenn man friert – und gute Fotos brauchen Ruhe.

3. Die besten Spots für Astrofotografie auf Teneriffa
Der Teide-Nationalpark gehört zu den eindrucksvollsten Orten Europas für Sternenfotografie. Die Höhenlage, das Klima und die Struktur der Lavalandschaft bieten unzählige Möglichkeiten, spannende Vordergründe mit einem extrem klaren Himmel zu kombinieren.
Hier sind die besten und zuverlässigsten Spots, die ich aus vielen Jahren Erfahrung auf Teneriffa empfehlen kann.
3.1 Roques de García
Die markante Felsformation – oft „Finger Gottes“ genannt – ist einer der ikonischsten Orte im Nationalpark.
Warum ideal?
- beeindruckende Felsformationen für Vordergründe
- südliche Ausrichtung → perfekt für die Milchstraße
- sehr gute Erreichbarkeit, auch nachts
Tipp
Ideal für Weitwinkel-Nightscapes und Panoramen. Der Felsen erzeugt eine starke Tiefenwirkung.
3.2 Llano de Ucanca
Eine riesige, offene Ebene auf über 2.300 m Höhe – ein Traum für klare Kompositionen.
Warum ideal?
- freie Sicht in alle Richtungen
- extrem wenig Lichtverschmutzung
- viel Platz für mehrere Fotografen (kein Gedränge)
Tipp
Durch die Flächigkeit eignet sich Llano de Ucanca perfekt für Nachtpanoramen und Timeblending.
3.3 Mirador de los Azulejos
Eine farbenreiche Felslandschaft aus grün, gelb und rot – fast außerirdisch.
Warum ideal?
- fantastische Strukturen für Lichtführung
- farbige Felsen geben Nightscapes Tiefe
- nachts meist menschenleer
Tipp
Eine dezente Stirnlampe reicht aus, um die Felsen sanft auszuleuchten.
3.4 Observatorio del Teide
Nicht direkt im Gelände, aber die Umgebung des Observatoriums bietet perfekte Bedingungen.
Warum ideal?
- exzellentes „Seeing“ und klare Luft
- wissenschaftlich geschützter Himmel
- beeindruckende Silhouetten für Kompositionen
Tipp
Den Bereich um die Kuppeln als Silhouetten nutzen – wirkt episch, ohne dass man das Gelände betreten muss.
3.5 Minas de San José
Eine hell sandfarbene Vulkanlandschaft, die wie ein Mix aus Mars und Mond aussieht.
Warum ideal?
- heller Untergrund → sehr fotofreundlich
- ruhige Formen → ideal für Minimal-Composings
- gut geeignet für Anfänger
Tipp
Perfekt für ruhige Nachtstimmungen mit feinen Vordergrundstrukturen.
3.6 Narices del Teide
Eine schwarze Lavazunge mit spannenden Linien, die Richtung Himmel führen.
Warum ideal?
- starke Leading-Lines für Bildaufbau
- guter Blick nach Süden und Osten
- wenig Wind, oft sehr stabile Bedingungen
Tipp
Ideal für Startrails, da der dunkle Lavastein einen hohen Kontrast erzeugt.
3.7 Parador de Las Cañadas del Teide
Das Hotel liegt mitten im Nationalpark – die Umgebung ist ein fantastischer Spot, sogar direkt vor der Tür.
Warum ideal?
- sehr dunkler Himmel
- schnell einsatzbereit
- sicher & gut erreichbar
Tipp
Wenn spontane Klarheit einsetzt – Kamera nehmen, rausgehen, fotografieren.
Perfekte Backup-Location, falls andere Spots bewölkt sind.
3.8 Bonus: Altos de Güímar
Ein weniger bekannter Spot, der aber hervorragende Bedingungen bietet.
Warum ideal?
- abgelegener, ruhiger Bereich
- sehr dunkler Himmel
- andere Perspektiven als im Hauptteil des Nationalparks
Tipp
Super für Fotografen, die etwas Neues suchen und abseits der „klassischen Spots“ arbeiten wollen.
4. Milchstraße fotografieren auf Teneriffa
Die Milchstraße über dem Teide-Nationalpark zu sehen, ist ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst. Dank der geringen Lichtverschmutzung und der Höhe leuchtet das galaktische Zentrum hier besonders intensiv – perfekt für eindrucksvolle Nightscapes.
4.1 Saison & Zeiten
Auf Teneriffa kannst du die Milchstraße grundsätzlich fast das ganze Jahr über beobachten, aber für fotografisch starke Motive lohnt sich der Blick auf Saison und Uhrzeit.
Beste Monate für das Galaktische Zentrum (hellster Teil):
- ca. April bis Oktober
- Peak: Mai bis August
Beste Uhrzeiten:
- Früh im Jahr (April/Mai): eher frühe Morgenstunden
- Sommer (Juni–August): meist ab Mitternacht bis in die frühen Morgenstunden
- Herbst (September/Oktober): direkt nach Einbruch der Dunkelheit, später sinkt das Zentrum Richtung Horizont
Mondphase beachten:
- Ideal ist die Zeit um Neumond ± 3 Tage
- Je weniger Mondlicht, desto stärker tritt die Milchstraße hervor
4.2 Komposition mit Landschaft & Vulkan
Die Stärke von Teneriffa ist nicht nur der Himmel selbst, sondern die Kombination aus Landschaft und Sternen.
Ein paar Kompositionsideen:
- Roques de García
→ Felsformation als Silhouette oder leicht angeleuchtet, Milchstraße darüber - Narices del Teide
→ Lavazungen als führende Linien in Richtung Milchstraßenkern - Minas de San José
→ Heller Sandboden, der Struktur in den Vordergrund bringt - Parador-Umgebung
→ Sanfte Hügel + Teide im Hintergrund
Tipps für starke Bilder:
- Nutze Leading Lines (Lavazungen, Pfade, Felsstrukturen)
- Setze markante Elemente (Felsen, Bäume, Teide) in den Bilddritteln
- Vermeide zu viel leeres Schwarz im Vordergrund – lieber ein bisschen Lightpainting oder Restlicht
4.3 Grundeinstellungen für Weitwinkel-Aufnahmen
Jede Kamera ist etwas anders, aber mit diesen Startwerten bist du auf Teneriffa meist schon sehr nah am Optimum:
- Modus: M (Manuell)
- Brennweite: 14–24 mm (Vollformat) / 10–16 mm (APS-C)
- Blende: f/1.4 – f/2.8 (so offen wie sinnvoll)
- Belichtungszeit: 10–20 Sekunden
- Faustregel: 500 / Brennweite (Vollformat) als Obergrenze
- ISO: 1600–6400 (je nach Kamera und Lichtverhältnissen)
- Fokus: manuell auf ∞ / Stern scharfstellen (Live-View vergrößern)
- Weißabgleich: 3500–4500 K als Ausgangspunkt
Vorgehen vor Ort:
- Komposition ohne Sterne einrichten (mit höherer ISO / kürzerer Zeit zum Testen).
- Fokus im Live-View auf hellen Stern oder weit entfernte Lichtquelle setzen.
- Testaufnahme, Histogramm prüfen, Belichtungszeit/ISO anpassen.
- Erst wenn alles passt, Serienaufnahme starten.

5. Deep-Sky-Fotografie auf Teneriffa
Teneriffa ist nicht nur ein Paradies für Weitwinkel- und Milchstraßenaufnahmen – die Insel bietet auch hervorragende Bedingungen für Deep-Sky-Fotografie. Die Höhe, das trockene Klima und das stabile Seeing machen es möglich, selbst mit kompakter Ausrüstung beeindruckende Ergebnisse zu erzielen.
5.1 Objekte, die besonders gut sichtbar sind
Im Hochland des Teide-Nationalparks lassen sich viele Deep-Sky-Objekte außergewöhnlich klar abbilden. Die Kombination aus geringer Luftunruhe und wenig Lichtverschmutzung verstärkt Struktur und Kontrast.
⭐ Besonders geeignete Objekte
• Orionnebel (M42)
Leuchtet hell und ist sowohl für Anfänger als auch Profis ein Klassiker. Mit moderaten Belichtungszeiten gut einzufangen.
• Andromedagalaxie (M31)
Mit einer kleinen Nachführung problemlos möglich. Eines der beliebtesten Objekte, da sie groß und hell ist.
• Rosettennebel, Nordamerikanebel, Seelen- und Herznebel
Diese H-alpha-starken Nebel profitieren enorm von der klaren, trockenen Luft und zeigen ihre Strukturen deutlich.
• Sternhaufen (Plejaden, h & χ Persei, Kugelsternhaufen)
Mit kürzeren Belichtungen leicht einzufangen. Besonders klar durch das stabile Seeing.
• Staubkomplexe und Dunkelnebel
Teneriffa erlaubt Aufnahmen, die in tieferen Lagen kaum möglich sind, da hier feiner Nebel und Dunst fehlen.
5.2 Nachführung & Belichtungszeiten
Für Deep-Sky-Aufnahmen lohnt sich eine kleine, tragbare Nachführung. Vor allem im Hochland ist der Himmel so ruhig, dass man extrem viel Detail herausholen kann.
⭐ Empfohlene Ausrüstung
- Kompakter Star-Tracker
(z. B. iOptron SkyGuider, Star Adventurer, Benro Polaris usw.) - Teleskop/Teleobjektiv (135–300 mm oder kleiner Refraktor)
- Stabiles Stativ
- Guiding (optional, aber hilfreich)
- DSLR/DSLM oder Astrocam
⭐ Belichtungszeiten und Settings
Mit Tracker (135 mm):
- Belichtungszeit: 1–3 Minuten pro Bild
- ISO: 800–1600
- Blende: f/2.0–f/4 (je nach Optik)
Mit kleiner Optik (250–430 mm Refraktor):
- Belichtungszeit: 2–5 Minuten
- ISO: 200–800
- Guiding empfohlen
Ohne Tracker (nur Kamera + Stativ):
- Blende: f/1.4–f/2.8
- ISO: 1600–6400
- Belichtung: 2–10 Sekunden
- Gut geeignet für Sternfelder und offene Haufen
5.3 Besonderheiten der Deep-Sky-Fotografie auf Teneriffa
✔ Ruhige Luft (Seeing)
Das Teide-Hochland gilt als eines der besten atmosphärischen Fenster Europas – perfekt für feine Details.
✔ Wenig Feuchtigkeit
Der trockene Passatwind reduziert den Streulichtanteil – Nebel und Dust-Lanes werden klarer abgebildet.
✔ Lange nutzbare Nächte
Sowohl Sommer als auch Winter bieten viel Dunkelzeit, oft mit klaren Fenstern.
✔ Ideal für H-alpha
Mit Filtern oder modifizierten Kameras leuchten die H-alpha-Strukturen extrem kontrastreich.
✔ Stabiler Himmel für lange Sessions
In der Höhe gibt es kaum Abwärme von Gebäuden oder Verkehr – perfekt für Langzeitbelichtungen.
5.4 Praktische Tipps für die Nacht
- Baue dein Setup noch im Restlicht auf – das erleichtert die Ausrichtung.
- Polaralignment in der Höhe ist meist sehr genau möglich.
- Wind kann plötzlich stärker werden → Stativ zusätzlich beschweren.
- Nutze Powerbanks oder extra Akkus – es kann frisch werden.
- Halte Kabel kurz und sicher verstaut, damit nichts zieht oder vibriert.
- Achte auf Tau: In klaren Nächten kann die Feuchtigkeit überraschend schnell kommen → Tauheizung mitnehmen, wenn vorhanden.

6. Tipps für die Nacht: Sicherheit & Verhalten im Nationalpark
Auch wenn der Teide-Nationalpark ein vergleichsweise leicht zugängliches Gebiet ist, gelten hier besondere Regeln – sowohl für deine eigene Sicherheit als auch zum Schutz der empfindlichen Vulkanlandschaft. Wer nachts fotografieren geht, sollte diese Punkte unbedingt beachten.
6.1 Verhalten im Nationalpark
✔ Auf den Wegen bleiben
Die Vulkanlandschaft ist empfindlicher, als sie aussieht. Viele Böden sind porös oder bestehen aus jungen Lavafeldern, die leicht beschädigt werden können.
Bleib daher auf bestehenden Wegen und Plateaus.
✔ Keine Pflanzen beschädigen
SEHR wichtig: In der Höhe wachsen seltene Pflanzenarten wie die Teide-Margerite oder Retama-Sträucher.
Sie sind geschützt und regenerieren nur sehr langsam.
✔ Lichtverschmutzung vermeiden
Du bist hier nicht allein: Astronomen, andere Fotografen und die Tierwelt sind nachts aktiv.
- Nutze Rotlichtmodus deiner Stirnlampe
- Kein unnötiges Anstrahlen der Landschaft
- Keine Laser oder extrem hellen Strahler
✔ Respektvoller Abstand zu anderen Fotografen
Im Dunkeln blendet man sich schnell gegenseitig. Kommuniziere ruhig und freundlich – und schalte Lichtquellen ab, sobald jemand belichtet.
6.2 Wetter & Wind
Die Bedingungen können sich schnell ändern.
Typisch für das Teide-Hochland:
- starker Wind – besonders exponierte Punkte wie Ucanca
- Temperatursturz nach Sonnenuntergang (häufig 2–8°C, auch im Sommer)
- plötzlicher Nebel durch die Passatwolken
- sehr trockene Luft, dadurch schneller Wasserbedarf
Sicherheitstipps
- immer Windvorhersage checken (AEMET, Windy, MeteoBlue)
- Handschuhe & Mütze einpacken
- Stativ zusätzlich beschweren
- Kamera nicht offen liegen lassen – Staub!
6.3 Orientierung im Dunkeln
Der Nationalpark ist weitläufig – und im Dunkeln kann er schnell verwirrend wirken.
Wichtige Empfehlungen
- GPS / Handy immer mit >50% Akku
- Offline-Karten auf dem Handy speichern (Google Maps / Maps.me)
- Stirnlampe mit Rotlicht
- Powerbank + Reserveakkus
- Beim Fotografieren nicht zu weit vom Auto entfernen, vor allem bei Wind oder Kälte
6.4 Parkplätze & Zugang in der Nacht
Das Gute am Teide:
Du kannst an fast allen Spots legal und sicher parken, auch spät in der Nacht.
Wichtig:
- Parkplätze NIE blockieren
- Nicht mitten auf der Straße stehen bleiben
- Auto gut sichtbar parken, aber Fernlicht aus
- Keine Musik / laute Geräusche – respektiere die Umgebung und andere Fotografen
6.5 Rücksicht auf die Tierwelt
Nachts sind viele Tiere aktiv – besonders kleine Arten wie Insekten, Fledermäuse und bestimmte Vogelarten.
- Nicht durch die Vegetation laufen
- Keine Tiere anleuchten
- Kein Essen offen herumliegen lassen
6.6 Notfalltipps
Auch wenn selten nötig, hier ein paar sinnvolle Basics:
- Kenn die Notrufnummer 112
- Sag jemandem Bescheid, wo du fotografierst
- Handy aufladen + Powerbank
- Kleine Erste-Hilfe-Tasche
- Warme Kleidung und Wasser

7. Mein Astrofotografie-Workshop auf Teneriffa
Für alle, die das Maximum aus ihrer Zeit auf Teneriffa herausholen möchten, biete ich regelmäßig professionelle Astrofotografie-Workshops im Teide-Nationalpark an.
Die Kombination aus praxisnaher Begleitung, optimalem Timing und den besten Spots der Insel macht diese Workshops ideal für Einsteiger und Fortgeschrittene gleichermaßen.
7.1 Was dich im Workshop erwartet
⭐ Professionelle Betreuung vor Ort
Ich zeige dir Schritt für Schritt, wie du die Milchstraße, Deep-Sky-Objekte oder Nightscapes fotografierst – mit deiner eigenen Kamera oder einer optionalen Leih-Ausrüstung.
⭐ Zugang zu den besten Spots
Durch meine langjährige Erfahrung auf der Insel kenne ich die exakt richtigen Orte für die jeweilige Jahreszeit – inklusive alternativer Locations bei schlechterem Wetter.
⭐ Sicherheit & Planung
Ich erkläre dir vor Ort alles, was du für eine sichere und entspannte Nacht brauchst:
Wetter, Wind, Orientierung, Verhalten im Nationalpark und optimale Vorbereitung.
⭐ Technik & Know-how
- Kameraeinstellungen
- Fokus am Stern
- Komposition bei Nacht
- Umgang mit Trackern
- Deep-Sky-Techniken
- Lightpainting
- Workflow vor Ort
Du erhältst direktes Feedback und kannst jederzeit Fragen stellen.
7.2 Für wen ist dieser Workshop ideal?
- Astro-Einsteiger, die eine geführte Einführung wünschen
- Fortgeschrittene, die ihre Ergebnisse verbessern möchten
- Urlauber, die in kurzer Zeit perfekte Bilder einfangen wollen
- Deep-Sky-Fotografen, die die außergewöhnlichen Bedingungen am Teide nutzen möchten
- Alle, die nachts lieber mit einem erfahrenen Guide unterwegs sind
7.3 Persönliche Betreuung in kleinen Gruppen
Die Workshops finden in kleinen Gruppen statt.
7.4 Termine & Infos
➡ Alle aktuellen Termine, Leistungen und Preise findest du hier:
https://mehmet-erguen.com/astrofoto-workshops-reisen/teneriffa/

8. Fazit: Teneriffa – ein Paradies für Astrofotografie
Teneriffa gehört ohne Zweifel zu den beeindruckendsten Orten in Europa für Astrofotografie. Die Kombination aus klarer, trockener Luft, der Höhe des Teide-Nationalparks und der geringen Lichtverschmutzung schafft Bedingungen, die man sonst nur an wenigen Orten der Welt findet.
Ob du die Milchstraße über den Roques de García, die dunklen Lavafelder an den Narices del Teide oder beeindruckende Deep-Sky-Objekte fotografieren möchtest – die Insel bietet alles, was das Herz eines Astrofotografen höherschlagen lässt.
Mit der richtigen Vorbereitung, einem verantwortungsvollen Verhalten im Nationalpark und einer guten Planung lassen sich hier Motive festhalten, die man sonst nur aus Wüsten oder Hochlandregionen kennt.
Und wer noch tiefer einsteigen oder die besten Spots mit professioneller Anleitung erleben möchte, findet im Astrofotografie-Workshop auf Teneriffa nicht nur technisches Know-how, sondern auch ein unvergessliches Erlebnis unter einem der klarsten Himmel Europas.