Was ist ein Newton-Teleskop?
Ein Newton-Teleskop ist ein reflektierendes Teleskop, das mit einem parabolischen Hauptspiegel und einem Planspiegel (Sekundärspiegel) arbeitet. Der Lichtweg wird seitlich aus dem Tubus herausgelenkt – typisch für das Newton-Design.
Aufbau eines Newton-Teleskops
Vorteile des Newton-Teleskops
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Sehr gute Lichtstärke (oft f/4–f/6)
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Keine chromatische Aberration, da keine Linsen
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Günstiger Preis pro Öffnung im Vergleich zu APOs
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Gut modifizierbar für Astrofotografie (z. B. mit Komakorrektor)
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Kurze Brennweiten bei großer Öffnung → ideal für Nebel & Galaxien
Nachteile und Herausforderungen
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Erfordert regelmäßige Justage (Kollimation)
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Koma-Effekt am Bildrand ohne Korrektor
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Offener Tubus → empfindlich gegenüber Staub & Luftturbulenzen
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Fokuslage erfordert oft Verlängerungshülsen oder Off-Axis-Guiding
Klassische Newton-Formel
Ein wichtiger Zusammenhang beim Newton-Teleskop ist das Öffnungsverhältnis:
f = F / D
Dabei gilt:
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f = Öffnungsverhältnis (z. B. f/5)
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F = Brennweite in mm
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D = Öffnung (Spiegeldurchmesser) in mm
Beispiel:
Ein Newton mit 200 mm Öffnung und 1000 mm Brennweite hat:
f = 1000 / 200 = f/5
→ Ideal für Deep-Sky-Fotografie!
Typische Newtons für Astrofotografie
Modell | Öffnung (mm) | Brennweite (mm) | f/ | Besonderheit |
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150PDS | 150 | 750 | f/5 | Beliebt bei Einsteigern |
200PDS | 200 | 1000 | f/5 | Stabile Performance |
ONTC (Teleskop Austria) | 200–300 | 800–1200 | f/3.8–f/6 | High-End Carbon-Tuben |
Komakorrektur – Muss oder Option?
Ohne Korrektor erzeugen Newtons am Bildfeldrand kometenförmige Sterne (Koma). Ein Komakorrektor (z. B. Baader MPCC, GPU) ist daher unverzichtbar für saubere Astrofotos über das ganze Bildfeld.
Tipps zur Nutzung eines Newtons in der Astrofotografie
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Justierung regelmäßig prüfen (Kollimator oder Laser verwenden)
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Komakorrektor einbauen, um saubere Sternabbildung zu erhalten
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Kamera mit kurzem Auflagemaß wählen, z. B. APS-C oder Mono-CMOS
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Fokuslage exakt ermitteln → wichtig für Backfokus-Anpassung
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Newtons mit Carbon-Tubus bieten bessere Fokusstabilität bei Temperaturwechsel
FAQ zum Newton-Teleskop
Ist ein Newton-Teleskop für Astrofotografie geeignet?
Ja – besonders die f/4–f/5 Modelle sind sehr lichtstark und liefern exzellente Ergebnisse mit Komakorrektor.
Wie oft muss man justieren?
Je nach Aufbau und Transport: manchmal bei jeder Session, spätestens jedoch nach jedem Umbau oder Stoß.
Was ist besser – Newton oder APO?
Für Deep-Sky mit großem Bildfeld: Newton mit f/4–f/5.
Für Planeten oder kleine Felder: APO ist präziser, aber teurer pro Öffnung.
Kann ich visuell und fotografisch arbeiten?
Ja – Newtons sind Allrounder, benötigen aber für Fotografie oft Anpassungen am Backfokus.
Was ist ein PDS-Newton?
Ein PDS (Photo-DS) ist eine optimierte Variante mit 2″-Fokussierer und besserem Backfokus für Astrofotografie.
Fazit
Das Newton-Teleskop ist eine bewährte und vielseitige Lösung für die Astrofotografie. Es bietet große Öffnung zum fairen Preis, erfordert aber Sorgfalt bei Justage und Zubehörwahl. Mit Komakorrektor und stabilem Aufbau ist es ein leistungsfähiges Deep-Sky-Instrument.