Calibrated Frames in der Astrofotografie
Calibrated Frames (kalibrierte Bilder) sind ein wesentlicher Bestandteil der Astrofotografie, insbesondere bei der Bearbeitung von Deep-Sky-Aufnahmen. Sie werden mit speziellen Kalibrierungsbildern, wie Dark-, Flat- und Bias-Frames, erstellt, die darauf abzielen, unerwünschte Artefakte wie Rauschen, Hotpixel, Vignettierung oder optische Fehler zu korrigieren und die Bildqualität erheblich zu verbessern.
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Dark-Frames: Diese Bilder werden aufgenommen, wenn der Kamera-Sensor für die gleiche Belichtungszeit, aber ohne Lichtquelle, ausgesetzt wird. Sie erfassen das Dunkelrauschen des Sensors und alle anderen Rauscharten, die unabhängig von der Belichtung auftreten. Das Dunkelrauschen ist besonders bei längeren Belichtungszeiten und bei Verwendung hoher Empfindlichkeiten problematisch. Dark-Frames helfen, dieses Rauschen während der Bildbearbeitung zu eliminieren, indem sie von den regulären Belichtungsbildern subtrahiert werden.
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Flat-Frames: Diese Korrekturbilder werden mit einer gleichmäßigen Lichtquelle (z. B. einer weißen Leinwand oder einem klaren Himmel) aufgenommen. Flat-Frames korrigieren Unebenheiten in der Helligkeit, wie z. B. Vignettierung (Dunkelheit an den Bildrändern), Staubflecken auf der Optik oder Linsenverzerrungen. Flat-Frames sorgen dafür, dass das Bild gleichmäßig ausgeleuchtet wird, wodurch die Bildbearbeitung vereinfacht und die Schärfe des Endbildes erhöht wird.
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Bias-Frames: Bias-Frames erfassen das grundlegende Rauschen des Sensors, das bei jeder Aufnahme vorhanden ist, unabhängig von der Belichtungszeit oder den Umgebungsbedingungen. Diese Frames haben eine sehr kurze Belichtungszeit, sodass nur das minimale Rauschen des Sensors sichtbar ist. Bias-Frames werden dazu verwendet, das Grundrauschen aus allen anderen Aufnahmen zu entfernen und so die Bildqualität weiter zu verbessern.
Nachdem diese Kalibrierungsbilder aufgenommen wurden, werden sie in der Bildbearbeitung durch Subtraktion und Division auf die Originalaufnahmen angewendet. Der Prozess des Stacking (Stapelns mehrerer Bilder) spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Durch das Stapeln einer Reihe von Bildern mit unterschiedlichen Belichtungszeiten werden zufällige Rauschmuster reduziert und gleichzeitig die Details verstärkt. Bei der Anwendung von Calibrated Frames auf diese gestapelten Bilder wird das Bildrauschen minimiert und die Bildqualität insgesamt verbessert.
Diese Technik ist besonders wichtig in der Deep-Sky-Astrofotografie, wo lange Belichtungszeiten und hochempfindliche Sensoren dazu neigen, Rauschen zu erzeugen. Bei der Aufnahme von schwachen Himmelsobjekten wie Nebeln oder Galaxien, die über einen längeren Zeitraum belichtet werden müssen, sind Calibrated Frames unerlässlich, um klare, detailreiche und rauscharme Bilder zu erhalten.
Zusammengefasst bieten Calibrated Frames eine präzise Methode zur Verbesserung der Bildqualität in der Astrofotografie, indem sie systematische Fehler und Rauschen reduzieren und so zu atemberaubenden, professionellen Aufnahmen des Nachthimmels führen.